Food Fellas gratulieren dem neuen JRE-Präsidenten Alexander Huber | Portrait & Interview

Die Vereinigung junger Spitzenköche Deutschlands (JRE Deutschland) hat seit diesem Jahr einen neuen Präsidenten: Alexander Huber, Chef im Huberwirt (Pleiskirchen). Zeit für die Food Fellas, CONGRATS zu sagen und die Jeunes Restaurateurs in unserem Gastro-Blog vorzustellen und ein Interview mit Alexander Huber zu führen. Enjoy!

Jeunes Restaurateurs d’Europe (JRE): Networking der Spitzenköche und ein erstklassiges Genussnetzwerk

350 Restaurants, 160 Hotels in 15 Ländern sind es mittlerweile, plus ein dazugehöriges Genussnetz, bestehend aus Top-Produzenten und sensationellen Lieferanten, die den Zirkel einer exklusiven Vereinigung bilden. Wer in das Netzwerk aufgenommen werden möchte, der muss zunächst zwischen 25 und 37 Jahre alt sein, von drei einschlägigen Führern erwähnt werden, selbständig arbeiten, über Berufserfahrung verfügen und zusätzlich von zwei Mitgliedern der JRE empfohlen werden. Nach einem persönlichen Gespräch entscheidet dann ein offenes Abstimmverfahren über die Aufnahme.

Teller Alex Huber, Huberwirt, JRE Präsident | für Food Fellas

Die hohen Standards der Aufnahmekriterien und die Begutachtung der persönlichen und fachlichen Kompetenzen, sind die Eckpfeiler einer Vereinigung, deren Mitglieder sich auf Augenhöhe begegnen, gegenseitig inspirieren und unterstützen. Die Einladung, dem Netz beizutreten, ist eine große Auszeichnung – ein echter Ritterschlag.

Die Organisation hat klare Werte, die von jedem Mitglied gelebt werden: die kreative Umsetzung europäischer Kochkunst und der Respekt vor lokalen Traditionen und Produkten stehen im Vordergrund.

Die damit geförderte Nachhaltigkeit geht mit Regionalität und Saisonalität einher; die Obst-/Gemüselieferanten des zum JRE-gehörigen Genussnetzes legen dazu noch Wert auf Sortenreinheit ihrer Erzeugnisse. „Ein Produkt ist immer nur so gut wie sein Ursprung“, lautet die Maxime, nach der die Mitglieder des Genussnetztes ausgewählt werden. Dem JRE-Genussnetz gehören mittlerweile 41 Produzenten von Fisch, Fleisch und Obst & Gemüse, aber auch Bier & Wein, Messer und Tischwäsche an.

Das JRE-Genussnetz teilt mit den Köchinnen und Köchen der JRE ihre ureigenste Leidenschaft: die für höchste Qualität und den besten Geschmack.

Das Ziel ist es, dem Gast ein optimales Genusserlebnis mit innovativer Küche zu bieten. Dafür treffen sich die Mitglieder zum jährlichen Genusslabor, auf Kongressen und werden in internationale Events eingebunden.

Die aktive Mitgliedschaft ändert sich mit dem 50. Lebensjahr. Dann werden die JRE-Mitglieder zunächst „Table d’Honneur“. Ab 55. Jahren wird ein Restaurateur dann zum „Membre d’Honneur“ und scheidet aus dem aktiven Verbandsleben aus.

Prominente Gesichter der Jeunes Restaurateurs gibt es viele, zum Beispiel Cornelia Poletto (Cornelia Poletto, Hamburg), Alexander Herrmann (Hermann‘s Romantik Posthotel), Johannes King (Sölring Hof, Sylt | Interview mit Johannes King auf Food Fellas), Hans Stefan Steinheuer (Interview mit Hans Stefan Steinheuer auf Food Fellas) oder Jockl Kaiser (Meyers Keller, Nördlingen). Die Liste ließe sich stetig fortführen.

Zusätzlich verstehen sich die Jeunes Restaurateurs auch als Nachwuchsförderer, richten alljährlich einen Pâtisseriecup aus und bildet ihre Köche an der hauseigenen JRE Genuss-Akademie weiter.

Die JRE entwickeln sich – gemäß ihres Anspruchs an sich selbst – immer weiter. Beispielsweise im Erscheinungsbild mit dem Relaunch des JRE-Logos in 2018 – oder wie nun mit der Staffelübergabe des ehemaligen Präsidenten Alexander Dressel an Alexander Huber.

Worauf der neue JRE-Präsident sich freut, welche Veränderungen es geben wird und wie er die Zukunft der Gastronomie sieht, erfahrt ihr hier im Interview:

 

Food Fellas Interview mit JRE-Präsident Alexander Huber (Huberwirt, Pleiskirchen)

Alexander Huber in der Küche vom Huberwirt, f Food Fellas Blog

 

Food Fellas: Lieber Alex, erst einmal herzlichen Glückwunsch als neuer Präsident der Jeunes Restaurateurs d’Europe (JRE) Deutschland! Kannst Du uns zum Einstieg ein paar Sätze zu den JRE sagen? Wie bist Du dazu gekommen? Was macht Euer Netzwerk aus, welche Werte teilt Ihr und wie unterstützt ihr Euch?

Alexander Huber: Vielen Dank für Eure Glückwünsche.

Ich bin sicher: da wartet eine Mammut Aufgabe auf mich. Allerdings bin auch bis in die Zehenspitzen motiviert, diese anzugehen und die JRE Marke weiter nach vorne zu bringen. Die JRE sind eine Köche-/ Gastronomen Vereinigung mit grandiosen Kollegen, wunderbaren Menschen, tollem Austausch und perfektem Networking.

Ich selber bin 2012 zu den JRE gekommen und vermittelt hat mich damals mein österreichischer Freund Andreas Döllerer (Präsident der JRE-Österreich). Diese Vereinigung war wie ein Motor für meine Karriere. Da es die JRE in fast ganz Europa gibt, teilen wir Werte wie Aufgeschlossenheit, Qualität, „neverending Passion“ mit dem Ziel, perfekte Momente zu kreieren!

Food Fellas: Wie wird man denn Jeunes Restaurateurs Mitglied oder Mitglied im JRE Genussnetz? Und gibt es auch Verpflichtungen, die dies mit sich bringt?

Alexander Huber: Bei beiden Netzwerken muss man sich bewerben oder von Mitgliedern vorgeschlagen werden, dann wird darüber abgestimmt. Natürlich gibt’s auch ein paar Verpflichtungen; zum Beispiel einen gemeinsamen Auftritt, die Logo-Nutzung und auch ein monetärer Part gehören dazu.

Food Fellas: Der Beruf Koch/Gastronom kombiniert Kreativität und Geschäftssinn: Wenn sich Mitglieder des Netzwerkes besuchen, wird da beraten und beratschlagt oder gibt es schon auch Dinge, die man nicht gern preisgibt oder bei denen man auch miteinander konkurriert?

Alexander Huber:

In erster Linie wird sich auf Augenhöhe ausgetauscht und gegenseitig beraten. Sicher gibt es auch mal Konkurrenzgedanken aber das hält sich in unserem wunderbaren Netzwerk in Grenzen.

Food Fellas: Im Moment wird in der Branche viel über Mitarbeiterführung, über Preispolitik und die sehr individuellen Ansprüche der Gäste diskutiert. Was sind Deiner Meinung nach nachhaltige Punkte für eine Gastronomie der Zukunft?

Alexander Huber: Mitarbeiter zu gewinnen für die Gastronomie wird sicher ein Thema sein in den nächsten Jahren. Das Problem gibt’s aber in ganz Europa. Allerdings finde ich die Wahrnehmung der guten Gastronomie in Deutschland sehr wichtig. Leider haben wir keinen guten Stellenwert und da gilt es dringend daran zu arbeiten.

Die JRE könnten dafür ein guter Motor und Initiator werden aber wir werden die gesamte deutsche Branche mit ihrer geballten Qualität dafür brauchen.

Weitere Themen, die immer wichtiger werden sind Qualitätssicherung im Restaurant. Aber auch Ethik, Naturverbundenheit und die Herkunft der Lebensmittel.

Food Fellas: Wenn ein Gast in Euer Restaurant, den Huberwirt, hereinkommt, dann soll er was denken/fühlen?

Alexander Huber: Ganz Klar Genuss, Kultur & Lebensfreude. Hier fühle ich mich wohl, hier bin ich gerne und hier kann ich genießen. Der Gast soll einen Seelenurlaub in Bayern machen.

Huberwirt, Pleiskirchen

Wir sind ein Familienunternehmen aus voller Leidenschaft und mit Seele. Seit über 400 Jahren und es geht ums gute Essen und ums gute Trinken und das 24 Stunden am Tag. Neverending Passion und dabei regionale Weltklasse – genau wie bei den Jeunes Restaurateurs.

Lieber Alex, tausend Dank für das Interview! 

Alle Fotos: (c) Alexander Huber

Website der Jeunes Restuarateurs d’Europe / Deutschlands Junge Spitzenköche

Website Alexander Huber / Huberwirt, Pleiskirchen


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