Interview mit Björn Swanson | Sternekoch im Restaurant GOLVET Berlin

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Der Berliner Spitzenkoch mit schwedischen Wurzeln Björn Swanson hat zusammen mit Co-Küchenchef Michael Schulz (rechts im Bild) und Thorsten Schermall (Inhaber der 40seconds Group) mit dem Restaurant „GOLVET“ den kulinarischen Himmel über Berlin erweitert.

Zuvor stand Swanson in Berlin schon im Alten Zollhaus (Herbert Beltle), im Facil (Michael Kempf) und dem Fischers Fritz im The Regent am Gendarmenmarkt (Christian Lohse) am Herd. Aber auch in München und Dresden hat er in hochkarätigen Häusern gearbeitet und für das Relais & Châteaux Gutshaus Stolpe einen Stern erkocht.

Und bereits knapp ein halbes Jahr nach der Eröffnung des Restaurants GOLVET in Berlin, wird es ebenfalls mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Chapeau!

„Gastgeber und Küchenchef“ steht in der Signatur von Björn Swanson und das bringt sein Schaffen und seine Philosophie auf den Punkt. Bodenständig und schnörkellos – so auch das Essen, so auch der Name, denn „GOLVET“ bedeutet auf schwedisch „Boden“.

Auf dem Boden bleibt man als Gast allerdings weder mit den Beinen – man diniert im Berliner Himmel mit Blick auf den Potsdamer Patz – noch kulinarisch. Ein weiteres Plus: Es gibt keinen Menüzwang, die Atmosphäre ist locker und wird durch einen – typisch Berlin – coolen Crossover von Gourmet und StreetArt unterstrichen (die Künstler von The Haus hatten hier ihre Finger im Spiel!).

Die rechte Hand von Björn Swanson ist Mit-Küchenchef Michael Schulz, der unter anderem bei Kolja Kleeberg im Restaurant Vau gekocht hat.

Unser Blog und Magazin Food Fellas hat ein kleines und feines Interview mit Björn Swanson gemacht, in dem er über die Michelin-Auszeichnung spricht, über das Konzept des GOLVET und warum er überhaupt Koch geworden ist.

Food Fellas Interview mit Sternekoch Björn Swanson vom GOLVET

Here we go:

Food Fellas: Wie wichtig ist die Adelung mit dem Michelin-Stern? Neben der Wertschätzung gibt es ja auch einiges an Verantwortung.

Björn Swanson: Der Michelin und die Sterne haben ihren ganz eigenen Reiz und eine besondere Anziehungskraft auf mich. Es war immer mein Ziel diesem elitären Club anzugehören. Dass wir bereits nach 6 Monaten dieses „erste“ Ziel erreicht haben, spricht für mein Team, mich und unseren Einsatz.

Food Fellas: Gibt oder gab es eine ausschlaggebende Motivation, warum Du Koch geworden bist?

Björn Swanson: Ich komme aus einer Militärfamilie, in der nie besonderen Wert auf Kulinarik gelegt wurde und so war es eher ein Zufall und die damals anhaltende Knappheit auf dem Ausbildungsmarkt, die mich dazu gebracht haben Koch zu werden. Manchmal muss man eben Glück haben.

Food Fellas: Wie sind die Idee und das Konzept zu Eurem Restaurant entstanden?

Björn Swanson: Ich wollte etwas schaffen, das es in dieser Form noch nicht gab und etwas, an dem jeder zweifeln würde. „Zu groß, zu laut, zu locker & zu leger für ein Gourmet-Restaurant“ – quasi nicht Sterne würdig.

Ich wollte ein Restaurant, in dem ich mich als Gast selbst wohlfühlen würde. Ein Restaurant, in dem mir nicht diktiert wird wie ich zu essen habe, ein Restaurant, in dem es nicht nur ein Menü gibt und mir jemand alle zwei Minuten von seiner Philosophie und seinem Acker hinter Berlin erzählt und was er sich dabei gedacht halt als er im Schneidersitz seine Rüben gebuddelt hat.

Essen soll Spaß machen und verbinden. Diese ganzen, „neuen“ dogmatischen Ansätze, die momentan um sich greifen, sind einfach nicht meins.

Food Fellas: Was ist Dein persönliches Lieblingsessen?

Björn Swanson: Das ist natürlich eine schwierige Frage für einen Koch. Ich mag eigentlich alles, wenn es anständig zubereitet wurde. Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob es ein Burger oder ein Menü im Sterne-Restaurant ist. Wichtig ist immer einzig und alleine die Qualität der einzelnen Produkte.

Food Fellas: Gibt es einen gastronomischen „Held“, der Dich inspiriert?

Björn Swanson: Da gibt es viele aber ich denke, wenn man heutzutage jemanden für seine Leistung als Unternehmer und als Koch anerkennen muss, dann ist es Tim Raue.

Food Fellas: In 10 Jahren blickst Du zurück und denkst?

Björn Swanson: Warum habe ich nur damals dieses Interview für Food Fellas gegeben ;-)?

Haha. Fair enough. Tausend Dank für das Interview. #BerlinerSchnauze #Passt

Fotos: @Golvet


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