Weine und Alpakas – Interview mit den Winzern vom Weingut MEIER SCHMIDT

Zwei alteingesessene Winzerfamilien legen ihre Weinberge zusammen, um sich gemeinsam weiterzuentwickeln. Der traditionelle Weg in die Moderne ist das große Ziel dieser ungewöhnlichen Verbindung. Warum sie dabei von Alpakas begleitet werden und wie sie dem Bocksbeutel treu bleiben, wir haben mit den beiden Jungwinzern gesprochen.

Das Weingut MEIER SCHMIDT setzt sich aus Markus Meier und Lukas Schmidt zusammen, deren Familien seit 20 Jahren Wein in Südfranken produzieren.

„Wir, als Doppelspitze, mit zwei starken Familien im Hintergrund. Das ist ein einzigartiges Unternehmerkonzept im Weinbau“, merkt Lukas Schmidt an. Anbau, Ausbau sowie Vermarktung werden fortan gemeinsam gestaltet.

Lukas Schmidt Markus Meier Weingut Meier Schmidt Interview Porträt Food Fellas
Lukas Schmidt (oben) und Markus Meier (unten) ©Weingut Meier Schmidt

Seit März diesen Jahres arbeiten die beiden im Doppelpack, sieben Lagen bewirtschaftet das Team, inklusive der namensgebenden dieser Region; das „Bullenheimer Paradies“ ist nicht nur die größte Einzellage in Mittelfranken, von ihr geht die Bezeichnung dieser Region als Weinparadies Franken aus. 1 km östlich vom verträumten Örtchen Bullenheim werden hier 3 Einzellagen-Weine erzeugt: allen voran ein unglaublich saftiger Silvaner und ein ausgesprochen fruchtiger Riesling. Zudem kommen von hier die Trauben der strukturiertesten und dichtesten Scheurebe.

Die 2018er Scheurebe schaffte es jüngst beim internationalen Scheureben-Preis in der Kategorie „trocken“ unter die ersten 10 Plätze und ist damit eine der besten der Welt, ein wunderbarer Beginn des neu entstandenen Weinguts. Außerdem wurde der Sauvignon Blanc aus dem Paradies beim wichtigsten fränkischen Weinwettbewerb „Best of Gold“ kürzlich in der Kategorie „Aroma-Rebsorten“ zum besten Sauvignon Frankens gekürt.

 

Die Tradition nicht nur ehren, sondern auch leben und weitergeben. Das ist das Ziel, das sie nicht nur mit ihrer Mitgliedschaft im Ethos-Verband  verdeutlichen. Die 12 zugehörigen Winzer folgen dem alten Grundsatz „nicht mehr Holz schlagen als nachwächst“. Auch in Zukunft stehen für die beiden Winzer das Leben und Arbeiten im Einklang mit der Natur im Fokus.

Die Bodenbeschaffenheit, eine gesunde Flora & Fauna, das Mikroklima, der Witterungsverlauf, die Rebsortenwahl und die richtigen Entscheidungen in Weinberg und Weinkeller sowie die damit verbundene Leidenschaft ergeben das einzigartige Terroir ihrer Weine.

Die umweltschonende, nachhaltige Bewirtschaftung erfolgt gemäß den Richtlinien der fränkischen Winzergruppe ETHOS mit der Leitlinie „ökologisch, ökonomisch & sozial“.

Dazu zählen unter anderem der völlige Verzicht auf Herbizide und Insektizide, statt dessen wird das Augenmerk auf Begrünung, Blühangebot für Insekten sowie organische Düngung gelegt um die Vitalität der Reben und somit die Erzeugung einzigartiger Trauben zu fördern. Durch selektive Handlese gelangt nur physiologisch reifes und gesundes Traubengut in den Keller.

Über den modisch-inflationären Gebrauch des Begriffs Nachhaltigkeit geht das weit hinaus, denn allein die Arbeit in den Weinbergen ist extrem langfristig.

Das Erhalten der Biodiversität in den Hängen und der Steilheit der Hänge an sich sind Faktoren für die Art der Bewirtschaftung und sehr wichtig für die Stilistik der Weine. Die Charakteristiken der einzelnen Lagen sind dabei so unterschiedlich, wie die daraus entstehenden Weine: Biss oder Finesse mit mehr oder weniger starker Mineralik. Dennoch allesamt speziell und aussagekräftig in ihrer eigenen Komplexität und typisch fränkisch. Ihre Qualitätspyramide reicht von Gutsweinen bis zu Großen Gewächsen, ab Rebsortenweinen wird konsequent im Bocksbeutel abgefüllt. Die Gutsweine werden in dunklen, eleganten Schlegelflaschen abgefüllt und sind mit einem eigenständigen, jungen Etikettendesign gelabelt.

Die beiden Winzer führen das zusammengewachsene Unternehmen mit viel Ambition in die Zukunft: an den zwei Standorten Ulsenheim und Bullenheim gehören zu dem Gut eine Weinerlebnis-Vinothek und Gastronomie, die auch für Veranstaltungen genutzt wird.

Ulsenheim, der Heimatort von Markus Meier bildet das Herzstück der zukünftigen Weinproduktion. Hier entsteht gerade ein neues Kellereigebäude, das pünktlich zur Einkellerung 2019 fertiggestellt sein wird. Mit einer Gesamtausbaukapazität von etwa 50 ha ist MEIER SCHMIDT damit eines der größten Familienweingüter Frankens.

Besonders bemerkenswert sind jedoch die Events, die das Weingut MEIER SCHMIDT selbst immer wieder anbietet: die Rotwein/Riesling-Nächte, private Kellerführungen und die berüchtigten After.Work.Partys begeistern die Kunden schon lange, neu sind die ALPAKAS UND WEIN-Spaziergänge!

Wir haben mit den beiden Winzern über den Einsatz von Bocksbeuteln und Lieblingsgerichte gesprochen…

Food Fellas: Erst einmal herzlichen Glückwunsch, denn momentan sammelt Ihr eine Menge Auszeichnungen für Eure Weine! Habt Ihr nach der „Sneak Preview“ damit gerechnet?

Weingut MEIER SCHMIDT: Na wünschen tut man sich das schon, weil wir ja mit aller Fokussiertheit eigenständige und vielschichtige Weine erzeugen möchten. Und umso schöner, wenn es dann auch am Markt so ankommt und entsprechend gewürdigt wird. Letztendlich ist es der Lohn einer akribischen und leidenschaftlichen Teamarbeit, denn wir leben mit unserem neuen Betrieb einen bedingungslosen Qualitätsfokus.

Food Fellas: Der Bocksbeutel ist ein sehr traditionelles fränkisches Flaschendesign. Wie reagiert Eure Kundschaft darauf? Gibt es von außerhalb Fragen oder Kommentare zum Bocksbeutel?

Weingut MEIER SCHMIDT: Ja, in dem Punkt müssen wir Farbe bekennen, weil es keine andere Flasche gibt, die so einzigartig ist und in aller Klarheit unsere Fokusthemen Heimat und Tradition widerspiegelt. Es wird viel mehr in der Fachszene, als beim Kunden selbst konstruktiv diskutiert. Mit unserem neuen Etikett haben wir einen absoluten Benchmark was unseren MEIER SCHMIDT-Markenauftritt betrifft gesetzt. Sicherlich polarisiert er, ist aber auch einzigartig und transportiert unsere Markenidentität des neuen Weinguts MEIER SCHMIDT und unser Arbeiten im Einklang mit der Natur.

Weingut meier Schmidt portrait interview food fellas

Food Fellas: Alpakas und Wein: sensationell! Wie seid Ihr auf die Idee zu diesen außergewöhnlichen Events gekommen?

Weingut MEIER SCHMIDT: Ein einzigartiges Führungsteam, genügend guter Wein, gutes Essen und ein Besuch in Südtirol. Dort haben wir zum ersten Mal diese besonderen Tiere gesehen und haben uns sofort in ihre positive Ausstrahlung verliebt. Nachdem wir diese positive Ausstrahlung selbst mit unseren Kunden leben und leben möchten, wurde die Idee geboren, diese beiden wunderschönen Dinge zu verbinden. Zuhause angekommen in Südfranken, wieder nüchtern, ließ uns die Idee nicht mehr los und motivierte uns in Franken nach Alpakas zu suchen. So ergab sich diese glückliche Fügung, dass wir Hanna und ihre Glücks-Alpakas nur einen Weinberg von uns entfernt fanden. Alles weitere ergab sich wie von selbst. Das einzigartige Gefühl das aus Natur, Entschleunigung, Alpakas und Genuss entsteht, hat uns sofort in seinen Bann gezogen und genau das möchten wir gerne mit euch und unseren Kunden teilen.

Food Fellas: Könnt Ihr schon eine kleine Vorhersage treffen über die Qualität der Lese dieses Jahr?

Weingut MEIER SCHMIDT: Also wer die Herausforderungen des Jahrgangs angenommen hat und mit viel Mühe das Ertrags-, Qualitäts- und Wasser-Management balanciert hat, rechtzeitig mit der Lese begonnen hat und mit Geduld und Konsequenz das ganze Potential des 18er Jahrgangs zuließ, hat einen Jahrgang im Keller, den wir so noch nie geerntet hatten. Was uns glücklich, dankbar und demütig zugleich macht, wozu unsere Natur, trotz dieser Extreme, zu leisten imstande ist. Von diesem Jahrgang werden wir noch Jahre zehren.

Food Fellas: Was ist Euer persönliches Lieblingsgericht und welcher Eurer Weine passt dazu am besten?

Weingut MEIER SCHMIDT: Dry aged beef mit einem geilen Chardonnay aus der Steillage Steinbach aus dem kleinen Holzfass, oder natürlich unser Cabernet aus dem Schlossstück.

Food Fellas: Wir freuen uns riesig, dass wir ein Probier-Paket Eures Weinguts verlosen dürfen. Was genau wird drin sein?
Weingut MEIER SCHMIDT: 100 % Paradies. Verkörpert und schmeckbar durch die Rebsorten Silvaner, Riesling, Weißburgunder und Scheurebe, Sneak Preview und Silvaner Kabi.

Vielen Dank für das Interview!

Wenn Ihr ein Probierpaket gewinnen wollt, sendet uns eine Email an dear@food-fellas.de, der Gewinner wird am 10.6.2019 ermittelt und per Email benachrichtigt!


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