Elena Schöley arbeitet seit 10 Jahren bei MONOLITH Grill und ist Vice Managing Director des Unternehmens für High-End-Grillgeräte. Sie kennt die Branche wie ihre Westentasche und ist als Frau noch immer eine Ausnahme im maskulinen Food- und insbesondere Fleisch-Business. Wir haben Elena auf einer Gastro-Messe getroffen und mit ihr über den Wandel in der Küche, die Ansprüche der Kunden und – natürlich auch über Frauen in der Gastronomie gesprochen.
Interview mit Elena Schöley, Vice Managing Director bei MONOLITH Grill
Food Fellas: Liebe Elena, schön, dass wir uns hier sehen und eigentlich zuverlässig immer auf den großen Food-Veranstaltungen treffen! Dürfen wir Dir für unseren Blog ein paar Fragen stellen und Dich hier einfach so überrumpeln?
Elena Schöley: Ja, klar – dafür sind ja die Messen da. Ihr kommt ja nicht nur, um zu essen, oder? (lacht)
Food Fellas: Naja, eigentlich schon – haha. Ok, vielen Dank. Here we go:
Die Ansprüche der Gäste haben sich in der letzten Zeit deutlich verändert. Haben sich die Ansprüche der Köche damit an den Handel auch gewandelt? Siehst Du bestimmte Trends oder Entwicklungen, die zeigen, dass sich die Szene im Wandel befindet?
Elena Schöley: Ja, auf jeden Fall. Es passiert aktuell schon eine Menge. Ganz vorn steht das Thema Qualität – beim Kunden und natürlich bei den Gastronomen und ihren Ansprüchen an den Handel und auch an die Lebensmittellieferanten. Qualität wurde bei uns immer schon groß geschrieben. Wir haben darauf geachtet und sind zum Glück nie von unseren Qualitätsansprüchen abgewichen. Aber wir merken, dass es Bedarf gibt, die hohe Qualität in der Zubereitung auch nach außen zu zeigen. Es gibt eine zunehmende Nachfrage nach Front Cooking und Show Cooking für den Gast.
Dafür haben wir unsere ProLinie entwickelt für Köche und für Caterer. Alle möchten das Essen zubereitet sehen – dafür eignet sich natürlich unsere wunderschöne Feuerplatte, auf der gegrillt wird.
Also eine hohe Qualität und Erlebnis-Gastronomie sind sehr wichtige Trends der Zukunft.
Food Fellas: Du bist in der Führungsebene eines Top Gastronomie Unternehmens als Frau immer noch eine Rarität, oder? Was sind Dinge, die besonders gut sind und was läuft vielleicht nicht so gut?
Elena Schöley: Ich bin schon gefühlt die Quotenfrau im Grill-Bereich, ja. Da gibt es nur eine handvoll andere Frauen, die so etwas machen. Und leider:
Ich werde nach wie vor tatsächlich übersehen oder mir wird gesagt, „wir warten bis Dein Kollege Zeit hat…“. Das nervt mich schon.
Ich habe gedacht, wenn man so viel arbeitet und so lange dabei ist, wird man so etwas nicht mehr erleben aber es kommt vor und dann ist man plötzlich back to reality. So sieht’s für die Frauen hier – immer noch – aus.
Food Fellas: Letzte Frage für heute; eine Gastronomie der Zukunft, was bedeutet das für Dich?
Elena Schöley: Auf jeden Fall Respekt vor den Lebensmitteln. Ich glaube, der Trend ist schon da und ich hoffe, er hält an und verbreitet sich noch stärker.
Wenn Menschen einen High-End-Grill kaufen, dann werden sie da (hoffentlich) kein Kotelett für 1,90 Euro drauf legen. Aber selbstverständlich muss der Respekt, der sich nun einmal auch im Preis zeigt, von den Endverbrauchern getragen werden. Wir sind auf einem guten Weg!
Liebe Elena, vielen Dank für das Gespräch!